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Ashtanga Yoga / Geführte Einheit versus Mysore Klassen

„Geführte Yoga Klassen“ versus „Selbständiges Üben“ im Mysore Style

Das selbständige Üben im Ashtanga Yoga Mysore Style erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Immer mehr Yoga Praktizierende entscheiden sich lieber für die selbständige Praxis unter Aufsicht eines Lehrers als für eine geführte Einheit. Aber nicht alle Yoga Praktizierenden fühlen und denken so. 

Als Yoga Lehrerin und Betreiberin eines Yoga Studios sehe ich es als meine Aufgabe, neben der Vermittlung von Asanas und der perfekten Ausrichtung der Asana hin zum Körper, die Yoga Praktizierenden mit dem Grundgerüst einer Yoga Praxis auszustatten, die dann jederzeit zu Hause oder unterwegs auch geübt werden kann. Nur so kann Yoga ins tägliche Leben integriert und körperliche sowie geistige Stabilität erfahren werden.

Das regelmäßige Üben ist eine Voraussetzung um in den Genuss der Auswirkungen einer Yoga Praxis überhaupt einmal zu kommen. Eine selbständige Übungspraxis wird erst dann zu einem Genuss, wenn die Asana Reihe ohne Anstrengung abruf- und praktizierbar wird.

Schüler/Innen die immer nur geführte Einheiten besuchen, tun sich schwerer die Matte auch mal zu Hause aufzurollen. Da die Reihenfolge nicht automatisch im Kopf ist, und weil man an die Stimme des Lehrers gewohnt ist und lieber so durch die Praxis geführt wird. 

Warum die Mehrheit der Yoga Übenden lieber an geführten Einheiten teilnehmen, kann ich mir so erklären: Nach einem anstrengenden Tag möchte man gerne total abschalten und nur mehr sich leiten lassen von einer bekannten Stimme, die einen durch die Asana Reihe durchführt. Viele Praktizierenden glauben, dass dies das Maximum an Entspannung ist wenn einem alles angesagt wird. Dabei fällt den Praktizierenden gar nicht auf, dass dies gar nicht der eigene Rhythmus ist; weder in der Bewegung, noch in der Atmung, noch im Übungstempo. Ich bekomme sehr oft das Feedback, dass eine geführte Einheit entweder zu schnell oder zu langsam ist. Und ja: Natürlich ist das so und auch nicht verwunderlich, da die Lehrer den eigenen Rhythmus ansagen. Und der Rhythmus des Lehrers kann nicht der gleiche sein wie der Rhythmus von 10-15 Teilnehmern in einer Klasse. 

Das Üben in der Mysore Klasse fängt dieses Problem gleich auf. Jeder übt nach seinen Rhythmus nach seinem Können unter genauer Anleitung. Niemand wird in der Klasse zurückgelassen. Am Anfang ist es vielleicht etwas schwieriger sich einzufinden, aber nach ein paar Einheiten ist die allgemeine Meinung immer nur die eine: 

Geführte Einheiten sind gut um den Rhythmus von Ashtanga Yoga zu erfahren aber generell reicht es diese einmal pro Woche zu üben. 

Die anderen Tage sollten der Mysore Praxis gewidmet werden. Ashtanga Yoga ist ein ganzheitliches Konzept das auf die Gesundung / Harmonisierung von Körper, Geist und Seele wirkt. Aber auch nur dann wenn es regelmäßig, mehrmals pro Woche geübt wird.

Was noch für das Üben in Mysore Style spricht ist, dass ein wirkliches Weiterkommen in der eigenen Yoga Praxis eigentlich nur in diesen Klassen möglich ist. Die Praktizierenden bekommen eine Asana nach der anderen oder Vorübungen für die nächste Asana. Der Lehrer hat in der Mysore Klasse einen genauen Überblick über jeden einzelnen Praktizierenden und unterstützt den Aufbau der eigenen Yoga Praxis in vielerlei Hinsicht. Ein geschulter Lehrer sieht die körperlichen Themen der Schüler und arbeitet mit den Schülern daran diese auszugleichen. 

Geführte Einheiten sind sicher eine gute Vorbereitung für eine Mysore Yoga Praxis. Aber in den geführten Einheiten hängen zu bleiben führt nur dazu, dass man den eigentlichen Genuss einer Yoga Praxis nicht erfährt. 

Ich habe einige Yoga Praktizierende gebeten mir ihre Eindrücke zu schildern hinsichtlich geführte Klassen und Mysore Style Klassen.

Susanne: 

Das üben im Mysore style gibt mir Frieden. Ich bin ganz ich in meiner Praxis und meiner Bewegung und meiner Atmung und werde nicht angetrieben von hinten schneller oder langsamer zu atmen oder Asanas zu praktizieren die für mich noch gar nicht so ideal sind. Ich war lange Zeit in geführten Klassen, habe jetzt aber, seit dem im Mysore Style praktiziere kein Interesse mehr geführte Klassen zu besuchen. 

Ronald: 

Als Anfänger war es mir wichtig, in den geführten Einheiten die verschiedenen Positionen gut zu erlernen. In den Mysore-Einheiten genieße ich es jetzt, nicht mehr in einem vorgegebenen Tempo zu üben sondern mich ganz auf meinen eigenen Rhythmus einlassen zu können. So bin ich in meinem ganz eigenen Flow und Manuela kann mich bei ev. Fehlhaltungen nun viel besser korrigieren.Als Anfänger war es mir wichtig, in den geführten Einheiten.

Verena:

Nach langem Praktizieren in der geführten Klasse kam ich während des Yoga Retreats dazu die Mysore Klasse auszuprobieren. Es konnte während der Klasse viel besser auf die einzelnen Personen eingegangen werden. Dadurch, dass Manuela die Klasse nicht führen musste, konnte sie ständig zu den Personen gehen und sie einrichten. Ich hab dadurch ein viel besseres Gefühl für die einzelnen Asanas bekommen und gemerkt wie sie sich anfühlen sollen. Außerdem bin ich durch Nachhelfen von Manuela tiefer in die Dehnung gekommen. 

Ich hab immer wieder, für mich neue Asanas gezeigt bekommen, die für meine persönliche Yoga Praxis relevant sind. Ich bin überzeugt davon, dass regelmäßige Mysore Klassen zu viel schnellerem Fortschritt führen als geführte Klassen.

Ursi:

Yoga ist für mich ausschließlich das Üben in den Mysore Klassen. Die geführten Klassen sind zwar sehr schön. Ich kenne niemanden der die Klassen so gut führt und leitet wie Manuela es macht. Für mich überwiegen die Vorteile in der Mysore Klasse eindeutig da ich erst in der Mysore Klasse die Asanas verstanden und gefühlt habe.